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 Orthopädie
Don_Administratore Offline

Chiller

Beiträge: 35

16.08.2005 22:55
PIR Antworten

"Die postisometrische Relaxation

Um den Reflextonus des verkürzten Muskels vor der Dehnung reduzieren zu können, wird gewöhnlich und weitverbreitet das Gesetz Sherringtons angewandt, nach dem aus einer maximalen Kontraktion eine maximale Entspannung desselben Muskels resultieren soll. Obwohl Sherrington diese Aussage der sogenannten postisometrischen Relaxation zugeordnet wird, hat er sie in dieser Form nirgendwo veröffentlicht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde dieser Begriff dagegen von Lewit geprägt.Bei der postisometrischen Relaxation wird davon ausgegangen, dass nach einer maximalen Kontraktion eine kurze Erschlaffungsphase einsetzt, wodurch die Dehnungsmöglichkeit verbessert würde. Diese Annahme ist falsch. Im Gegenteil steigern statische wie auch dynamische Kontraktionen gleichermaßen sowohl die Erregung in den Gamma-Fasern, wie auch in dem Reflexbogen der spinalen Eigensysteme (Hutton 1984, Freiwald et al. 1999). Diese erhöhte Erregbarkeit der Agonisten bleibt über mehrere Sekunden erhalten, während die entgegenwirkende Reflextätigkeit der antagonistisch tätigen Muskulatur weniger stark angeregt wird (Sherrington 1906).

Warum sich in der Praxis u.U: ein geringerer Dehnungswiderstand nach einer isometrischen Kontraktion zeigt, erklärt sich dadurch, dass einerseits die Reizung der Fremdreflexe über die Erregung der Mechanorezeptoren und andererseits, in jedoch wesentlich ausgeprägterer Form, die supraspinalen Steuerungssysteme, die autogenetische Bahnung der spinalen Ei-genreflexe zu hemmen bzw. zu unterbrechen vermögen. Dies setzt neben der Reizung der Propriozeptoren insbesondere einen corticalen Lernprozess voraus, bzw. des sich Bewußtmachens des Istwertes der gegenwärtigen Muskelspannung* Unter der Voraussetzung, dass der Patient den momentanen Muskeltonus bewußt beurteilen kann, ist er in die Lage versetzt, ihn auch willentlich beeinflussen zu können. ( Die Toleranz des Dehnungsreizes gegenüber erhöht sich). Weil eine Schmerzinduzierung den schnellsten Lernprozeß im lebenden Organismus aktiviert, erklärt sich in diesem Zusammenhang warum sogar konträre gewebsschädigende schmerzhafte Dehnungsprovokationen zu einer vorübergehenden Herabsetzung des Muskeltonus führen können. ( Okklusion durch laterale Hemmung der Fremdreflexe)." ( Quelle: http://www.physio-team.com/INFO-Allgemei...rkurzungen.html )


Gruß Der_Don

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